Knäckebrot ungesund: Wenig Kalorien, aber krebserregend?

Knäckebrot ungesund: Wenig Kalorien, aber krebserregend?

Knäckebrot gilt als besonders gesund, schließlich enthält es viele Ballaststoffe und nur wenig Kalorien. Doch angeblich kann das schwedische Knusperbrot zur Gefahr für die Gesundheit werden.

Liebst du Knäckebrot auch so sehr wie ich? Ob zum Frühstück mit Käse und Tomaten oder als Beilage zum Salat am Abend: Für mich gehen die dünnen Knusperscheiben immer! Noch dazu gilt Knäckebrot als sehr gesund: Es enthält Ballaststoffe, hat oft einen hohen Anteil an Vollkorn und ist meistens mit Kernen und Saaten angereichert. Umso mehr überrascht war ich, als ich davon hörte, dass das schwedische Kult-Brot eine Gefahr für die Gesundheit sein soll. Was ist dran?

Knäckebrot: knusprig und gesund?

Was Knäckebrot ausmacht, ist nicht nur die Tatsache, dass es als gesund gilt, sondern vor allem seine Knusprigkeit. Zwar ist es unmöglich, ein Knäckebrot zu essen, ohne massenweise Brösel zu hinterlassen, dafür schmeckt es aber auch einfach unglaublich lecker. Damit Brot so knackig und knusprig wird, darf es kaum Wasser enthalten. Stattdessen wird es für kurze Zeit stark erhitzt und dann gebacken.

Acrylamid als gefährlicher Inhaltsstoff

Doch genau hier verbirgt sich das gesundheitliche Risiko: Beim Rösten kann der Stoff Acrylamid entstehen. Dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Knäckebrot-Hersteller haben daher ein schonenderes Verfahren entwickelt, bei dem das Brot länger auf niedrigerer Temperatur gebacken wird. So konnte der Acrylamid-Anteil in Knäckebrot gesenkt werden.

In einer Stichprobe hat das NDR-Verbrauchermagazin Markt bekannte Knäckebrot-Marken auf ihren Gehalt an Acylamid untersucht. Sie alle liegen unter dem EU-weit gültigen Richtwert von 350 Mikrogramm pro Kilogramm.

  • Finn Crisp: 84 µ/kg
  • Wasa: 95 µ/kg
  • IKEA: 101 µ/kg
  • Campo Verde: 120 µ/kg
  • Burger: 197 µ/kg
  • Grafschafter: 258 µ/kg

Auch wenn der Acrylamid-Wert unterhalb des empfohlenen Richtwerts liegt: Zu viel Knäckebrot solltest du nicht essen, sonst ist es möglicherweise nicht mehr gesund.

Ob Käse oder Wurst: Beides passt hervorragend auf Knäckebrot.

Knäckebrot: kalorienarmer Snack oder Dickmacher?

Nur knapp 45 Kalorien enthält eine Scheibe Knäckebrot – das macht es zu einem gesunden, kalorienarmen Snack. Oder etwa nicht?

Es stimmt: Im Vergleich zu herkömmlichem Roggenbrot, das rund doppelt so viele Kalorien pro Scheibe enthält, ist Knäckebrot eher kalorienarm. Doch: Ich persönlich brauche mindestens 4 gut belegte Scheiben, um annähernd satt zu werden. Woran das liegt?

Nicht alle Knäckebrote enthalten so viele gesunde Ballaststoffe, wie angenommen. Vor allem die Sorten, die besonders luftig und lecker sind, enthalten viel Weißmehl. Da dieses hauptsächlich aus dem Korn des Getreides und weniger aus den Randschichten gewonnen wird, enthält es leider deutlich weniger sättigende Ballaststoffe. Daher solltest du stets Knäckebrot aus Vollkorn vorziehen. Andernfalls hast du schon nach kurzer Zeit wieder Hunger – und haust dir erneut 4 Scheiben Knäckebrot rein. Kalorien gespart hast du so selbstverständlich nicht.

Knäckebrot lässt sich leicht selbst backen.

Fazit: Warum Knäckebrot trotzdem gesund ist

Auch wenn man es mit dem Verzehr nicht übertreiben und manchmal trotzdem lieber zu frischem Vollkornbrot greifen sollte: Knäckebrot ist gesund! Dafür sorgen Inhaltsstoffe wie Zink, Calcium und Magnesium.

Wer zu Vollkorn-Varianten greift, darf sich außerdem über noch mehr Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe freuen. Mit Nüssen und Samen angereichert liefert Knäckebrot zudem viel wertvolles pflanzliches Eiweiß.

Und nicht vergessen: Es kommt auch darauf an, womit das Brot belegt wird. Wer dick Butter und Marmelade auf sein Knäckebrot schmiert, macht daraus eine kleine Kalorienbombe. Besser sind fettarme Aufstriche oder rohes Gemüse. Mein persönlicher Favorit: Knäckebrot mit Senf, Räuchertofu und Gurkenscheiben.


Das ist das beste pflanzliche Eiweiß

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